Die meisten Kinder sind wegen Armut, Missbrauch, Vernachlässigung und familiärer Gewalt von Zuhause geflüchtet. Sie machen sich auf nach Addis Abeba und treffen da auf Kinder mit einem ähnlichen Schicksal. Im alltäglichen Überlebenskampf „organisieren“ sie sich Essen und kleine Geldbeträge durch Diebstahl, Drogenhandel oder Prostitution. Dabei sind sie extremen Risiken wie Gewalt, Drogen, Kriminalität und Misshandlung durch Erwachsene ausgesetzt.
Die Kinder gehen nicht (mehr) zur Schule, sie haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und eignen sich ungesunde Verhaltensmuster an. Eine Reintegration in die Gesellschaft wird zunehmend schwierig, je länger die Kinder auf der Strasse leben.
Das Programm von STB hat zum Ziel, dass die Kinder gar nicht erst in diese Situation geraten. Darum arbeiten wir eng mit den staatlichen Schulen zusammen um zu erkennen, welche Kinder in schwierigen familiären Verhältnissen leben, schutzbedürftig und besonders gefährdet sind. Ein Abdriften auf die Strasse wollen wir verhindern, und erarbeiten darum gemeinsam individuelle und familien-spezifische Lösungen.
Die benachteiligten Kinder und Jugendliche erhalten Zugang zu spielerischem Lernen, zu psycho-sozialem und medizinischem Support, sowie zu regelmässigen, warmen Mahlzeiten. Durch spezifisch gestaltete Sportlektionen fördern wir die Selbst- und Sozialkompetenzen von Kindern und Jugendlichen und erarbeiten die Grundlage für ihre persönliche Entwicklung hin zu selbstbestimmten und verantwortungsvollen Leben.
Wir arbeiten parallel mit den Eltern und Bezugspersonen an fürsorglichen und finanziellen Aspekten, damit sie die wichtigsten Grundbedürfnisse ihrer Kinder (wieder) decken können.
Dennoch finden immer wieder Kinder, meist aus ländlichen Gegenden, nach Addis Abeba und leben auf der Strasse. Diese fördern wir in unserem Integrations-und Resozialisierungs-Programm. Wie in der Präventionsarbeit, stehen auch hier soziale, gesundheitsfördernde und pädagogische Aspekte im Zentrum.
Wir bleiben über die Jahre mit den Kindern, Jugendlichen und junge Erwachsenen verbunden. Viele engagieren sich im STB Fussball- oder Karate-Club, sie unterstützen STB an Sportveranstaltungen oder für Sensibilisierungs-Arbeit mit den Schulen.
Den Prozess der Wieder-Eingliederung in eine familiäre Struktur und in die öffentliche Schule begleiten wir eng, und stehen den Kindern, ihren Eltern und Lehrkräften langfristig zur Seite. Mit der Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, persönlicher Begleitung sowie bedarfsorientierter Unterstützung fördern wir den Übergang in ein selbst bestimmtes und unabhängiges Leben als junge Erwachsene.
2009 wurde unser Programm anlässlich der Beyond Sport Awards als eines der weltweit besten Programme zur sozialen Integration nominiert. Seit 2010 ist das Programm in Äthiopien Teil der Football for Hope-Bewegung der FIFA. Im 2012 wurde Sport – The Bridge zudem ins weltweite Netzwerk von streetfootballworld aufgenommen.